Serie „Vergangene Verbrechen“ in Preußisch Oldendorf – Teil 5: Beispiel adliger Strafgewalt
„Schwarzer Schelm“ in Hüffe
Preußisch Oldendorf-Hedem (WB). Hedem anno 1593: Ein hinterhältiges Verbrechen erschütterte die Bauerschaft im Kirchspiel Alswede. Johann Barling hatte seine Verwandte Grete „unverschuldeter Dinge“ brutal niedergeschlagen. Da er ein Eigenhöriger des Rittergutes Hüffe war, entsandte die damalige Besitzerin, Lucretia von Schloen genannt Gehle, die Witwe des Oberstleutnants Christof von Wrisberg, ihren Diener Christofer Brüggemann nach Hedem, um den Fall zu untersuchen. Das adlige Haus Hüffe beanspruchte die Ausübung der niederen Gerichtsbarkeit über alle zum Gut gehörenden Eigenhörigen. Barling aber bestritt zunächst die ihm vorgeworfene Tat und beschimpfte den Hüffer Bediensteten als „blinden Schelm und lahmen Verräter“. Außerdem drohte Barling dem Diener, ihm aufzulauern und hinterrücks zu erstechen.