Initiative »Radentscheid« hält Kostenschätzung für untreffend

Radentscheid: Stadt schätzt137 Millionen

Bielefeld (WB/MiS). Die Initiative »Radentscheid« hält die Kostenschätzung der Stadt in Bezug auf ihr geplantes Bürgerbegehren für »offensichtlich unzutreffend«. Die Verwaltung schätzt, dass rund 137 Millionen Euro nötig seien, um in den nächsten fünf Jahren die elf Ziele des Radentscheids umzusetzen.

Von Westfalen-Blatt

Freitag, 28.06.2019, 17:41 Uhr aktualisiert: 28.06.2019, 17:44 Uhr

Initiative Radentscheid Foto: Bernhard Pierel

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Davon entfielen bereits 75 Millionen Euro auf die Einrichtung von jährlich fünf Kilometer geschützten Radwegen, also drei Millionen pro Kilometer. »Unrealistisch hoch«, findet Claudia Böhm, Sprecherin des Radentscheids. Erfahrungsgemäß koste ein Kilometer Radweg höchstens 300.000 Euro. Von den behaupteten 75 Millionen blieben nur 7,5 Millionen übrig, für die es zudem auch Fördermittel gebe.

Initiative will geschützten Radfahrstreifen testen

Bereits eine Korrektur dieses Punktes lasse die Gesamtkosten drastisch fallen. Bei geschützten Radfahrstreifen, die von einer vorhandenen breiten Fahrbahn abgetrennt würden, fielen sogar erheblich geringere Kosten an als bei einem Neubau. »Wir haben den Eindruck, dass die Stadtverwaltung durch die extrem hohe Schätzung den Radentscheid bremsen will, denn wir sind rechtlich gezwungen, ihre unrealistische Kostenschätzung auf unsere Unterschriftenlisten zu übernehmen«, sagt Radentscheid-Sprecher Michael Schem.

An diesem Samstag will die Initiative auf der Artur-Ladebeck-Straße einen geschützten Radfahrstreifen testen. Er soll ab 12 Uhr bis 15.30 Uhr stadteinwärts zwischen der Stadtbahnhaltestelle Bethel und dem Mühlendamm eingerichtet werden.